Pflege

Auf der Grundlage der Anthroposophie verstehen wir den Menschen als eine Individualität, die sich durch Auseinandersetzung mit sich selbst, dem Schicksal, den Menschen und der Umwelt, auf einem Lebenslangen Entwicklungsweg befindet.
Der Mensch ist eine Einheit von Körper, Seele und Geist. Der Körper unterliegt den Gesetzen der Sterblichkeit, darüber hinaus lebt im Menschen ein geistiger, ewiger Wesenskern. Die Seele vermittelt zwischen beiden. Gesundheit ist abhängig von einem harmonischen Zusammenklang von Körper, Seele und Geist.

Von zentraler Bedeutung für den gesamten Heilungsprozess ist die mitmenschliche Zuwendung. Pflege ist ein Prozess aufrichtiger menschlicher Zuwendung, die der Pflegende im Alltag, in Krisensituationen oder im Sterben, hinblickend auf die Entwicklungsmöglichkeiten des hilfsbedürftigen Menschen gestaltet.
Mensch zu sein für den Mitmenschen, in einer begleitenden, beratenden und unterstützenden oder versorgenden Funktion, ist die Leitidee unserer Krankenpflege:
„das eigene Menschsein in den Dienst des Mitmenschen zu stellen.“
Anthroposophische Pflege fühlt sich diesem Ideal verpflichtet und nutzt die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners für die Verwirklichung einer erweiterten professionellen Pflege (anthroposophische Pflege).

Tätigkeit
Pflege im ambulanten Dienst bedeutet, dem Menschen zu ermöglichen, in seiner
häuslichen Umgebung zu bleiben. Dazu ist es notwendig, alle Hilfen zur Verfügung
zu stellen, die zur Bewältigung des Alltags in allen Lebensbereichen nötig sind.

Berufsprofil
Im “ Mitmenschsein“ sind die Pflegenden “ ~Schwester oder (Bruder)Pfleger“, im
Tätigen sind sie Künstler (Pflegekunst), im Wissen über Zusammenhänge der
Leiblichkeit und der daraus resultierenden Fachkenntnisse sind sie Kundige (Pflegekundige). Das Besondere der Pflegenden ist es, dass sie sich als ganze Menschen in den Dienst des Mitmenschen stellen und so eigentlich ein Dreifaches sind: Pflegende – Pflegekünstler – Pflegekundige.

Gemeinschaftsarbeit
Unser Anliegen ist die Achtung vor der Persönlichkeit des Menschen. Aus dieser
Einstellung heraus erarbeiten wir gemeinsam mit ihm die für ihn notwendigen
Hilfestellungen. Beiderseitiges Vertrauen und Kontinuität in der Hilfe sind nur als
Gemeinschaftsarbeit möglich.
Die Pflegenden bilden dabei idealer Weise einen aus einzelnen Menschen
bestehenden Organismus (das Team), der in sich die gleichen Grundsätze
beinhaltet. In diesem Organismus ist jeder Einzelne persönlich, selbständig und
kreativ als Pflegender tätig und verantwortlich.)