
Der Blühimpuls der Pflanzen vom Sinnlichen und Geisteswissenschaftlichen her betrachtet. Ein Vortrag von Brigitte von Wistinghausen.
Die Pflanzen sind eingeordnet in die Kräfte und Bedingungen unserer Erde. Diese ist wiederum ein Glied unseres Sonnensystems und des diesen umgebenden Kosmos.
Unmittelbarer Ausdruck dieses Zusammenspieles und -wirkens ist die Pflanzenwelt in ihrer Verschiedenartigkeit über die Erde hin.
Die junge Pflanze keimt aus der dunklen Erde hervor. Kommt das Licht hinzu, entfaltet sie ihre grüne, sich ausbreitende Gestalt. Wie ein Neueinschlag kann das Aufrichten, die sich verwandelnde Blattgestalt, was schließlich zur Blüte führt, erlebt werden. Woher kommt dieser Neueinschlag? Zunächst ist Wachstum, Ausbreitung und Aufbau dominierend in der Pflanzenentwicklung. Mit dem Neueinschlag setzt Zurücknahme der Ausbreitung, Abbau ein. Blüten sind Höhepunkt in der Pflanzenentwicklung, aber auch Endpunkt. Nicht nur Abbau, Sterbeprozesse setzen ein. – Das Rein-Pflanzliche kann danach wieder überhand nehmen, oft auf neuer Stufe.
Wir Menschen sind als Erdenwesen viergliedrig: wir haben physischen Stoff, sind lebendig, beseelt und Ich-begabt. Wie ist das bei der Pflanze?
Alexander Winter war bestrebt in seinen Pflanzenbildern über das Wesen der Farben das irdisch-kosmische Wesen der Pflanzen auszudrücken. Jede Pflanzenart hat ihr eigenes Wesen, braucht andere Farben, um ihrem Wesen gemäß zum Ausdruck zu kommen.