Jahresbericht 2014
Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer!
Wir freuen uns, Ihnen über unsere bekannten Tätigkeitsfelder und auch über neue Aufgaben
berichten zu können. Vieles davon ist nur möglich durch Ihre finanzielle Unterstützung. Dafür danken
wir Ihnen wieder sehr herzlich. Eine Spendenbescheinigung legen wir dem Bericht bei.
Ambulante Pflege
Mitarbeiterteam
Zum Jahresbeginn waren weiterhin im Bereich der Kranken – und Familienpflege: Sigrid Skok zu
100%, Vera Heim zu 75%, Sabine Graf zu 50%, ab November zu 25%, Angelika Brenner je nach
Bedarf 25 – 50% und Ursa Kotzur für 6 Monate 100% als Gesundheits- und Krankenpflegerinnen
angestellt. Iris Heyerhoff arbeitete im geringfügigen Beschäftigungsverhältnis, Elisabeth Koch und
Edda Rex arbeiteten als Übungsleiterinnen. Ilsabé Zucker übernimmt wie bisher, die
Geschäftsführung und die Finanzbuchhaltung. Stundenweise unterstützten uns weitere 22
Helferinnen, vorwiegend im Bereich der Betreuung und Begleitung von Menschen, sowie in der
Familienpflege. Rechnen wir alles zusammen ist der prozentuale Stellenanteil der Mitarbeiterschaft
gleichbleibend über die letzten Jahre.
Tätigkeit
Wir erbrachten ca. 2800 Pflegeeinsätze bei 41 Menschen, die über die Pflegeversicherung
abgerechnet wurden. Das sind 15 gepflegte Menschen mehr, als im vergangenen Jahr und fast
doppelt so viele Einsätze!
Im Bereich der häuslichen Krankenpflege konnten wir ca. 5100 ärztlich verordnete
Behandlungspflegen erbringen, z. B. Verbände, Infusionen, Spritzen und Medikamentengaben. Der
Patientenkreis umfasste auch hier ca. versorgte 33 Patienten.
Im Bereich der Familienpflege halfen wir in 23 Familien mit ca. 1 300 Stunden an 300 Einsatztagen
aus.
Die Familienpflege ist zurück gegangen. Da wir deutlich mehr Pflegeanfragen hatten, konnte diese
Veränderung finanziell mühelos kompensiert werden.
Autos
Unser Fuhrpark umfasst weiterhin vier Fahrzeuge.
Qualitätsarbeit
Die Mitarbeiterinnen nahmen an unterschiedlichsten Fortbildungsveranstaltungen teil.
Rückblick / Ausblick
Das Jahr startete voller Zuversicht auf unsere kommende Mitarbeiter -Veränderung. Ab April begann
Ursa Kotzur ihren Dienst in unserem ambulanten Dienst. Mit viel Elan und voller Power hat sie sich
schnell in die neue Situation eingefunden. Sie hat einige interessante Änderungen eingeführt und alle
Schränke mal durchgeforstet. Ende der Probezeit hat sie uns dann mitgeteilt, dass dieses
Arbeitsgebiet in ihrer momentanen Situation nicht länger vorstellbar ist. So hat sie uns nach sechs
Monaten wieder verlassen. Sie war uns eine Entlastung über den Sommer, alle konnten ihre
Urlaubswünsche erfüllt bekommen. Nur die Aussicht auf Verjüngung unseres Teams und die
Einarbeitung von Menschen, die unsere Aufgabe eines Tages übernehmen können, ist nicht erfüllt
worden. Im Herbst hatten wir eine MDK Prüfung am ersten Tag nach meinem Urlaub. Diese Prüfung
hat mir von meiner Motivation sehr viel genommen. In mir wurde die große Frage geweckt: wer kann
hier Verantwortung mit übernehmen? Im Herbst kam dann die Idee, Iris Heyerhoff zu fragen, ob sie
sich vorstellen könne, sich für die Leitungsfunktion zu qualifizieren. Dieses hat sie erstmal positiv
aufgenommen.
Den demografischen Wandel fangen wir an zu spüren. Wir hatten sehr viele Pflegeanfragen, so dass
wir jetzt angefangen haben, diese abzulehnen, da wir den Überblick und die individuelle persönliche
Betreuung nicht mehr gewährleistet sahen.
Wir haben ein sehr gutes Team, alle sind absolut hilfsbereit und wir bekommen sehr viele positive
Rückmeldungen.
Sigrid Skok
Veranstaltungen
Das Jahr 2014 begann spritzig musikalisch mit einer Matineé des Gémeaux Quartetts!
Weitgehend unbekannte Miniaturen verschiedener Komponisten mischten sich mit eigenen
Kompositionen zu einem heiteren Programm .
Zu Fragen aus dem medizinisch therapeutischen Bereich gab es wieder verschiedene
Gesprächsabende zu den Themen: Heilpflanzen, Schlafstörungen bei Kindern, Bauch – und
Kopfschmerzen und Kinderkrankheiten und Impfungen.
Das Herbstprogramm wurde wieder durch das Kolloquium zur Sprache in der Poesie eröffnet.
Thema waren dieses Mal die Sonette an Orpheus. Der Wechsel von intensiver Arbeit und geselligem
Beisammensein in unserem schönen Saal in Weildorf, macht diese Wochenenden für viele
langjährige Teilnehmer immer wieder zu einem besonderen Erlebnis.
Das Veranstaltungsjahr endete wieder mit einem Adventkonzert des Gémeaux Quartetts und vielen
begeisterten Zuhörern.
Allen die wieder dazu beigetragen haben unser Programm zu ermöglichen, einen herzlichen Dank!
Emily Feuchtinger
Mercurialis Zusammenarbeit mit dem Heggelbachhof ermöglicht, dass gesellschaftliche
Aufgaben verschiedenster Art auf dem Hof stattfinden können. Mercurialis mietet z. B.
einerseits für verschiedenste Veranstaltungen die Räume des Hofes, andererseits wirken Mercurialis
– Mitglieder bei der Realisierung von Events mit.
In den Wochen vor Pfingsten sind einige angehende Waldorflehrer aus dem Mannheimer Lehrerseminar
in das Heggelbacher Hofleben eingetaucht, haben der Hofgemeinschaft ihre Tatkraft zur
Verfügung gestellt und sind selbst der Natur näher gekommen. Es war eine Freude, diese neue
Lehrergeneration hier zu erleben!
Kinder und Jugendliche hatten auf dem Hof wieder prägende Erlebnisse, die ihre Nähe und
Beziehung zur Natur für das ganze Leben prägen.
Im Sommerhalbjahr waren wieder etwa ein Dutzend Waldorfschüler für jeweils drei bis vier Wochen
bei uns, um Erfahrungen im landwirtschaftlichen Alltag zu sammeln.
Zu Michaeli und zur Sonnwende sind ganze Schulklassen da gewesen: Eine 6. Klasse hat uns im
Herbst tatkräftig bei der Apfellese und Gemüseernte unterstützt. Außerdem haben wir frischen Saft
gepresst, Feuer gemacht und den Arbeitseinsatz mit einem gemeinsamen Schmaus abgeschlossen.
Eine Klasse fröhlicher Erstklässler war an Johanni da, um ein schönes Feuer an zu zünden. Es gab
auch viele mutige Springer!
An unserem Präparatetag Ende Oktober war das Wetter schön, die Gäste zahlreich und wir haben
uns sehr über Andreas Zuckers Ausführungen zum Kiesel gefreut. Diese Momente des Nachdenkens
über die unsichtbaren Dinge sind doch recht selten bei uns…
Das traditionelle „Sonntagsfrühstück“ hat dieses Jahr im Mai stattgefunden. Wir haben uns davor, bei
einer von Barbara Beck geführten Wanderung, den essbaren Wildkräutern zugewendet. Es war für
alle eine Freude, die heimische Vielfalt mal durch den Geschmackssinn in sich auf zu nehmen.
Im Frühjahr sind die ersten Küken unserer neuen Zweinutzungshühner geschlüpft. Wir haben die Eier
aus Rengoldshausen vom „Hänsel und Gretel“- Forschungsprojekt bekommen, das ja von
Mercurialis vor einigen Jahren mit initiiert wurde. Inzwischen sind sie zu knapp 50 stattlichen Hennen
herangewachsen, die uns mit vielen guten Eiern erfreuen. Sie haben ihren Platz zwischen
Maschinenhalle und Schweinestall bekommen, strömen aber gerne in viele Richtungen aus, um die
schönsten Halme zu ergattern. Die dazugehörigen Hähne haben wir mit großgezogen und im Alter
von ca. 15 Wochen als Brathähnchen verkauft.
Ich hoffe, dass es uns auch in Zukunft gut und gemeinsam gelingt, das uns anvertraute Land, sei es
karges Weideland oder saftige Wiese, zu pflegen, zu hegen und für Mensch und Tier nutzbar zu
machen.
Wer den ausführlichen Hofbericht 2014 haben möchte, melde sich bitte bei Mercurialis (siehe
oben).
Kerstin Krug
Maltherapie
Dieses Jahr hatten wir das ungewöhnliche Glück, dass wir nach der notariell übergebenen großzügigen
Schenkung der 22 Collot – Bilder von Frau E. L. Hambrecht die Räumlichkeit für eine
Dauerausstellung durch Herrn Manfred Hahn in Überlingen, Burgbergring 1 versprochen bekamen.
Diese ehemalige Zahnarztpraxis haben wir inzwischen wunderbar verändern lassen in einen großen
Raum mit Eichenparkett und kunstvollem Verputz der Wände. Dazu kam ein separater Raum von 30
qm als Überaum für Malkurse. Eine kleine Verzögerung entstand uns durch Materialkomplikationen
mit den Stellwänden für die Bilder. Dies ist inzwischen gelöst und geht voran. Für die Beleuchtung haben
wir uns mit der sehr renommierten und erfahrenen Firma Xicato geeinigt, die mit unserem örtlichen
Elektriker über eine Solothurner Beleuchtungsfirma die Installation durchführen wird.
Es fehlt jetzt nur noch die endgültige Planung für eine Verdunkelung und evtl. Vorhänge. Von unterschiedlichsten
Richtungen haben wir finanzielle Unterstützung erhalten. Das Haus Burgbergring 1
wurde inzwischen als unselbständige Stiftung an Mercurialis e.V. übertragen. .
Die Kosten der Beleuchtung von ca. 12 000 € sind noch nicht finanziert. Wir hoffen sehr auf weitere
Spenden. Auch kleine Beträge auf obiges Konto helfen uns sehr bei der Realisierung.
. Andreas Zucker
Hänsel & Gretel – Projekt www.hahnundhuhn.de
Wie immer in Entwicklungsprozessen stieß auch das Hühnerzuchtprojekt an Grenzen. Um in der
Züchtung 2014 weiter zu kommen, mussten 6 Zuchtställe so gebaut werden, damit die jeweils
12 – 13 Hennen und der Hahn einer „Familie“ sich nicht mit den anderen vermischen konnten.
Wichtig war, dass in den Ställen Einrichtungen geschaffen wurden, die es der Züchterin Inga Günther
erlauben, jedes Tier mehrmals am Tag nach vielen Parametern zu registrieren, um mit der Zeit die
besten Hennen und Hähne heraus zu selektieren.
Mercurialis e. V. konnte mit einem Darlehen von 6 000 € an die GJL „Gesellschaft zur Förderung der
Jugend durch die Landwirtschaft“ e. V. diesen Stallbau mit ermöglichen. An der
Mitgliederversammlung 2014 wurden 5 000 € in eine Spende umgewandelt. 1 000 € wurden im
Dezember 2014 aus Stiftungsmitteln zurück gezahlt. Schauen Sie den Stalltyp auf der Website an.
Eine weitere Finanzierungsquelle für die Zucht ist die Bruderhahninitiative, die mit „Züchtercents“ das
Hänsel&Gretel-Projekt fördert.
Auf dem Tannhof, wo Mercurialis 2013 den Start des „Hänsel & Gretel – Zuchtprojekts“ mit finanziert
hat, konnte das erste Jahr dieses mutigen Experiments mit 100 Tieren erfolgreich abgeschlossen
werden. Die Hennen werden jetzt nach ihrer Legeperiode als sehr gute Suppenhühner vermarktet.
Ende Februar 2015 stallte die Familie Bayer 300 neue Eintagsküken auf, die dieses Mal aus Eiern der
eigenen Elterntiere des Tannhofes durch den neu erworbenen Brutapparat von Inga Günther in
Rengoldshausen ausgebrütet wurden.
Ein Meilenstein: zum ersten Mal ein geschlossener Kreislauf von den Elterntieren bis zu Legehennen,
Hähnchen und Eiern!
Aus den Bruteiern dieses Projekts leben inzwischen Tiere auf 9 anderen Betrieben. Auch an
öffentlichem Interesse durch die Medien mangelte es nicht. Sogar ein Filmteam von RTL war zu Gast.
Ilsabé Zucker
Zusammenarbeit mit dem Hof Höllwangen
Bei der Klärung der Übernahme des Hofes Höllwangen helfen uns weiterhin Rechtsanwälte und
Steuerberater. Wir hoffen, dass in diesem Jahr alle Fragen geklärt werden können und die Übergabe
rechtskräftig wird.
Noch einmal danken wir allen Freunden und Spendern unserer Arbeit und verbleiben mit
herzlichen Grüßen
Sigrid Skok Ilsabé Zucker