Jahresbericht 2013

Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer!
Wir freuen uns, Ihnen über unsere bekannten Tätigkeitsfelder und auch über neue Aufgaben
berichten zu können. Vieles davon ist nur möglich durch Ihre finanzielle Unterstützung. Dafür danken
wir Ihnen wieder sehr herzlich. Eine Spendenbescheinigung legen wir dem Bericht bei.
Ambulante Pflege
Mitarbeiterteam
Zum Jahresbeginn waren weiterhin im Bereich der Kranken – und Familienpflege Sigrid Skok zu
100%, Vera Heim zu 80%, Sabine Graf zu 50% und Angelika Brenner zuerst zu 25% und ab Herbst
zu 50% als Gesundheits- und Krankenpflegerinnen angestellt. Elisabeth Koch stieg Mitte Februar mit
einem Umfang von 50% als Altenpflegerin wieder ein. Ende November hat sie ihre Festanstellung in
eine geringfügige Beschäftigung umgewandelt. Iris Heyerhoff und Edda Rex arbeiteten im
geringfügigen Beschäftigungsverhältnis weiter. Ilsabé Zucker übernimmt wie bisher, die
Geschäftsführung und die Finanzbuchhaltung. Stundenweise unterstützten uns weitere 21
Helferinnen, vorwiegend im Bereich der Betreuung und Begleitung von Menschen sowie in der
Familienpflege.
Tätigkeit
Wir erbrachten ca. 1534 Pflegeeinsätze bei 22 Menschen, die über die Pflegeversicherung
abgerechnet werden.
Im Bereich der häuslichen Krankenpflege konnten wir ca. 3.850 ärztlich verordnete
Behandlungspflegen erbringen, z. B. Verbände, Infusionen, Spritzen und Medikamentengaben. Der
Patientenkreis umfasste auch hier ca. 24 Patienten.
Im Bereich der Familienpflege halfen wir in 20 Familien mit ca. 1 800 Stunden an 375 Einsatztagen
aus.
Die Pflegeeinsätze sind zurückgegangen, dafür im Bereich der häuslichen Krankenpflege erbrachten
wir deutlich mehr Einsätze (ca. 1000)
Autos
Unser Fuhrpark umfasst weiterhin vier Fahrzeuge. Dieses Jahr haben wir zwei neue Opel Agila
gekauft und zwei alte Autos abgestoßen.
Qualitätsarbeit
Die Mitarbeiterinnen nahmen an unterschiedlichsten Fortbildungsveranstaltungen teil.
Vera Heim hat die jährliche Re-Zertifizierung zur Wundexpertin absolviert. Alle Kolleginnen haben
das Thema parenterale Ernährung, Umgang mit I. V. – Infusionen mehrmals vertieft. Gemeinsam
haben wir an einem Erste – Hilfe Kurs teilgenommen. Sigrid Skok war bei einem Fachtag über
Schmerz. Weitere Themen waren: Erinnerungen, die in uns leben; Verabreichung von Opiaten;
Kommunikationstraining sowie Umgang mit antibiotikaresistenten Keimen in der Pflege.
Rückblick / Ausblick
Anfang des Jahres kehrte Ruhe in unseren Mitarbeiterkreis ein, Elisabeth Koch hat ihre Arbeit nach 8
Monaten Krankheitsphase wieder aufnehmen können. Iris Heyerhoff ist nach einer Arbeitspause im
Sommer wieder dazu gekommen und Angelika Brenner hat sich entschieden jetzt fest bei uns
mitzuarbeiten. Die Arbeit und unser miteinander gefällt ihr so gut, dass sie nach keinem anderen
Aufgabenfeld suchen möchte. Elisabeth Koch hat sich dann im Herbst entschieden, uns nur noch auf
geringfügiger Basis zu helfen. Die Pflege und Betreuungsdauer ist in den letzten Jahren deutlich
kürzer geworden. Zu einigen Patienten gehen wir auch nur 1 – 2-mal wöchentlich. Dadurch wird der
Organisationsaufwand immer größer. Über das Jahr gesehen, wechselten die uns anvertrauten
Menschen häufig. 1 Patientin wurde ins Hospiz verlegt, 7 Menschen verstarben und 3 Patienten
zogen ins Altenheim.
Der Medizinische Dienst der Krankenkassen kam im November zur jährlichen Qualitätsprüfung. Die
Ergebnisse werden diesmal nicht im Internet veröffentlich, da die Anzahl der Patienten an diesem Tag
nicht repräsentativ genug war. Die Prüfung wurde wieder mit großem Lob abgeschlossen, was mich
sehr freut.
Das Telefon klingelt sehr viel, Menschen fragen mit den unterschiedlichsten Anliegen um Rat.

Das Thema, dass wir Kolleginnen gemeinsam alt werden, beschäftigte mich im diesem Jahr sehr. Ich
habe den Entschluss gefasst, dass wir unser Team verjüngen sollten und so konnte ich auf die
Anfrage von Ursa Kotzur, die jetzt im Frühling ihr Gesundheits- und Krankenpflege – Examen ablegen
wird, spontan eine Zusage für eine 100% Stelle bei Mercurialis geben.
Eine Mitarbeiterin mehr bedeutet noch mehr Organisation und Schriftverkehr, doch ist es absolut
wichtig, diesen Schritt jetzt zu wagen, um die Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren.
Sigrid Skok
Veranstaltungen
Im Jahr 2013 haben wir unsere Angebote für einen erweiterten Patientenkreis wieder gestaltet mit
Andreas Zucker bot
o 3 Heilpflanzenabende an und
o einen Abend über den Zusammenhang von Fieber und der Aktivierung der Abwehrkräfte
Tilman Feuchtinger lud ein zu
o 3 Abenden zum Thema Kinderkrankheiten und Impfungen
o Fieber bei Kindern
o Schlafstörungen bei Kindern
o Kopf – und Bauchschmerzen bei Kindern
Unser künstlerisches Herbstprogramm begann mit dem „Kolloquium zur Sprache in der Poesie“, das
inzwischen ja eine langjährig sehr beliebte Wochenendveranstaltung ist und einem kleinen Kreis von
Menschen für 3 Tage eine vertiefende Gesprächsmöglichkeit bietet.
Thema waren noch einmal Rilkes Duineser Elegien.
Eine zauberhaft „leuchtende Bilderwelt“ in Transparenten haben uns Irmgard Seeger und
Katrin Seeger-Chesnais (Harfe) aus Bad Boll mit einem Märchennachmittag über den „Fischer und
sine Frau“ bereitet.
Krönung des Programms waren die drei Konzerte des Gémeaux – Quartetts, das sich hier inzwischen
eines so zahlreichen Fanclubs erfreut, dass unser Saal den Besucherzustrom kaum fassen kann!
Wir danken allen Mitwirkenden an unserem Programm ganz herzlich!
Emily Feuchtinger
Zusammenarbeit mit dem Heggelbachhof
Die Mitarbeiter des Hofes und die Mercurialis – Gemeinschaft sind mit einigen gemeinnützigen
Initiativen, die über den landwirtschaftlichen Betrieb hinaus gehen und gesellschaftliche Relevanz
haben, tätig gewesen.
Eine schöne Aktion „Zukunft säen“ im Frühjahr erregte das Interesse vieler Menschen. Die
Teilnehmer säten biol. – dyn. gezüchteten Zuckermais. Die Geigerin Dorle Ferber umrankte die Aktion
musikalisch und der Bundestagsabgeordnete und ehemalige Bürgermeister Lothar Riebsamen war
als Eröffnungsredner geladen.
Der Herbsttag, an dem wir unsere bio-dyn. Präparate herstellten, war dieses Mal neben unseren
treuen Stammgästen von vielen neuen Gesichtern besucht.
Vom 2. – 16. Juni 2013 kamen etwa 13 Kunststudenten mit ihrer Professorin von der
Kunsthochschule Burg Giebichenstein / Halle auf den Hof. Es war die Aufgabe, vor Ort künstlerische
Projekte unter dem Titel „Koordinaten“ in Auseinandersetzung und im Austausch mit den räumlichen,
ideellen Gegebenheiten und den Familien der Dorfgemeinschaft zu entwickeln. Es war eine
Herausforderung und ein großes Erlebnis für die Studenten, aus dem Schutzraum der Hochschule,
aus dem Innenraum und dem Stadtraum in die kultivierte Natur zu kommen – in einen für die meisten
von ihnen unbekannten und kunstfernen Kontext. 13 sehr unterschiedliche Projekte wurden entwickelt
und realisiert, manchmal unter großem Arbeitseinsatz der ganzen Gruppe. Am Schluss kamen sehr
viele Gäste, um die Werke anzuschauen und sich mit den Studenten auszutauschen.

Am 21./22./23 November 2013 kamen 19 Kindergärtnerinnen einer neu gegründeten, berufsbegleitenden
Ausbildung zum Waldorferzieher auf den Heggelbachhof.
Das Thema war „Pädagogik und Landwirtschaft“ und diente dazu, den Betreuern der ganz kleinen
Kinder Einblick in die bio-dyn Landwirtschaft zu geben; eine wichtige Aufgabe für das Verhältnis der
nächsten Generation zur Natur.
Ilsabé Zucker
Maltherapie
Endlich konnte das lange erwartete Buch über Liane Collot d´Herbois durch E. L. Hambrecht fertig gestellt werden.
Es trägt den Titel „Heilende Bilder“ ISBN – 978-3-88861-058-5 und beinhaltet eine große Fülle von Lebenszeugnissen
in Briefen und Gesprächen, wodurch man einen äußerst lebendigen Eindruck von ihrem Schaffen
bekommen kann.
In einem extra Schuber sind 50 aufwendige Kunstdrucke auf Karton beigelegt. Für diesen kostenmäßig sehr aufwendigen
Druck erhielt Mercurialis e. V. wieder eine großzügige Spende vom Christophorus – Stiftungsfond,
gleichzeitig mit der Zusage, im Werte von 2.500 € die bisher herausgegebenen Therapiebücher und das neue
Biographiebuch an Kliniken und Kunsttherapie – Ausbildungsstätten kostenlos abzugeben.
Andreas Zucker
Hühnerprojekt
„Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der
Welt verändern.“
Am Anfang war eine kleine Gruppe bio-dyn Landwirte und ihre Freunde, die nicht mehr zusehen
wollten, dass die männlichen Küken, kaum geschlüpft, getötet werden.
Um ganz praktisch einen Unterschied zu machen, entstand das Hühnerprojekt „Hänsel & Gretel“
www.hahnundhuhn.de . Auf dem Tannhof sollte ein Stall für 100 Tiere gebaut werden, in dem 50
weibliche und 50 männliche Eintagsküken der Rasse „Poulet de Bresse“ aufgezogen werden sollten,
um zu untersuchen, ob das für einen bio-dyn. Hof eine Alternative zu den üblichen Hybridhühnern ist.
Auch Demeterhöfe beziehen Junghennen, durch die man von den wenigen großen Zuchtbetrieben
auf der Welt abhängig ist und die die Bruderküken als ganz kleine Küken schreddern, weil diese
Rassen kein gutes Mastergebnis ergeben.
Durch Flyer, einige Veranstaltungen über dieses Forschungsprojekt zu artgerechter und
wesensgemäßer Tierhaltung wurden viele Freunde, Interessenten und Spender auch unter Ihnen
gefunden, durch die bei Mercurialis etwa 10.000 € Spenden zusammen kamen, sodass der Stall
gebaut werden und der Versuch beginnen konnte. Ein zweites Projekt entstand auf dem Hofgut
Rengoldshausen durch die Initiative von Inga Günther. Sie hat begonnen, richtig zu züchten, um die
besten Merkmale bei den Tieren herauszuarbeiten und zu vermehren. Diese Arbeit kann eine
Innovation für alle bio-dyn. Hühnerhalter werden.
Es ist einige Aufmerksamkeit auf diese Arbeit entstanden, sodass die Zukunftsstiftung Landwirtschaft
der GLS – Treuhand und der Tierzuchtfond weitere 10.000 € für die Zuchtarbeit gestiftet haben.
Außerdem hat das Ministerium zur Entwicklung des ländlichen Raumes Baden – Württemberg Inga
Günther eingeladen und Landesmittel für diese Forschung in Aussicht gestellt. Daraus entstand eine
Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim….
Wir danken Ihnen und freuen uns sehr über diese Entwicklung, die mit einem ganz kleinen Keim
begonnen hat.
Ilsabé Zucker
Noch einmal danken wir allen Freunden und Spendern unserer Arbeit und verbleiben mit
herzlichen Grüßen
Sigrid Skok Ilsabé Zucker
Salem, 27.2.2014

Download