Jahresbericht 1998
Durch Kontinuität der Mitarbeiter und der guten Nachfrage entsteht Mut zur Veränderung.
Unser Mitarbeiterteam Susanne Pantke 80 %, Vera Heim seit Okt. 80%, Sigrid Skok 100
%. Wir drei arbeiten 2 Jahre zusammen. Die Arbeit läuft, die Nachfragen sind da. Es
scheint Routine zu werden, doch in solchen Zeiten gibt es die Möglichkeit – neue
Qualtiäten – Fragen – Ideen zu erörtern.
Aufgrund der Prüfung des Medizinischen Dienstes, ob der Mercurialis Verein die
Qualitätsanforderungen für die Pflegeversicherung erfüllt, kam dieser zum abschließenden
Urteil, daß wir eine gute pflegerische Leistung auf anthroposophischer Grundlage
erbringen. Es wurde uns die Anregung zur Erstellung eines Pflegeleitbilds und die
Erarbeitung von Pflegestandards nahegelegt.
Im Mai veranstalteten wir ein Wochenende zur Erstellung unseres Pflegeleitbildes. Zur
Unterstützung und Moderation dieses Wochenendes haben wir Christian Schubert
( Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Supervision ) gebeten. Teilgenommen haben
wir drei Krankenschwestern. Die Leitbildarbeit sehen wir als Orientierungshilfe unseres
täglichen Auftrages. Es soll eine gemeinsame Grundlage unseres Wirkens schaffen.
Durch das Erarbeiten, Sprechen und Nachempfinden wird unserer beruflichen Tätigkeit
klarer, Zusammenhänge werden deutlicher. Fragen wie, welche Bedeutung hat der
Mercurialis Verein für den Einzelnen? Welche Ideen tragen uns? Welchen Auftrag haben
wir? Wie sehen wir unsere Patienten? …
In diesen zwei Tagen habe ich sehr viel neues über meine Kolleginnen erfahren. Es gab
angeregte Gespräche und hat die Zusammenarbeit und das gegenseitige Vertrauen
gestärkt. Da wir nicht alle uns vorgenommenen Themen behandeln konnten, werden wir
im November den Arbeitskreis fortsetzten. Es ist wichtig, daß wir anfangen nach innen zu
schauen – damit wir Ansatzpunkte zur Verbesserung unserer Arbeit finden.
Aufgrund dieser Arbeit, ist uns in der zweiten Jahreshälfte der Praktische Versuch einer
Vergrößerung der Pflege nur möglich gewesen.
Seit 1. September arbeitet Beate Weber für 6 Monate mit uns. Sie ist Haus- und
Familienpflegerin im Anerkennungsjahr. Christiane Bockemühl arbeitet seit Beginn des
Vereines mit und hat seit 15. September eine 50% Festanstellung. Ruth Braun, die letztes
Jahr ausgeholfen hat, ist für einen speziellen Einsatz eingestellt worden.
Unser jährliches Sommerloch hat sich etwas nach hinten verschoben. Die Nachfrage hat
sich noch nicht an die neue Mitarbeiteranzahl angepaßt. Die Erfahrung sagt, daß eine Zeit
vergeht, bis das Gleichgewicht sich wieder einstellt. Leider haben wir dadurch nur wenig
Arbeit für unsere zwei Aushilfskräfte.
Wir hoffen immer wieder, daß wir für mehr Pflege gefragt werden. Dieser Wunsch besteht
von anfang an und hat sich noch nicht realisieren lassen. Woran liegt das? Sind wir nicht
bekannt genug? Gibt es zu wenige Kranke- und Pflegebedürftige Menschen, die nach
einer ganzheitlichen Pflege suchen?
Die Anfragen für Familienpflegeeinsätze ist weiterhin gut. Eine betriebswirtschaftliche
Hochrechnung hat ergeben, daß unsere qualifizierten und berufserfahrenden
Mitarbeiterinnen ca. 5 DM mehr pro Stunde kosten, als wir von der Krankenkasse erstattet
bekommen. Wohin wird das führen? Wir möchten alle Menschen bitten, die wir schon
betreut haben und mit unserer Arbeit zufrieden waren, die Weiterarbeit zu unterstützen.
Schon 10 DM sind eine große Hilfe.
Angela Abel arbeitet weiterhin fleißig in der Verwaltung und hilft uns viel im Hintergrund.
Endlich hat sie einen eigenen Schreibplatz bekommen.
Allen Menschen, die es uns ermöglichen diese Arbeit zu leisten sie hier herzlichst gedankt.
Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen um unsere Arbeit fortsetzten zu können.
Sigrid Skok 27.10.1998